Das nächste Adventsbild auf unserer Laterne sind die Hirten.
Warum verkündet der Engel die frohe Botschaft von der Geburt Jesu zuerst den Hirten?
In Lukas 1,32-33 sagt der Engel zu Maria: „Der Herr, Gott, wird ihm (Jesus) den Thron seines Vaters David geben; 33 und er wird über das Haus Jakobs herrschen in Ewigkeit, und seines Königtums wird kein Ende sein.“
David war um 1000 vor Christus Hirte in Bethlehem.
Als Samuel in 1.Samuel 16,11 bei Isai war und keiner der Söhne von Gott als künftiger König in Frage kam, fragte er: „Sind das die jungen Leute alle? Er (Isai) antwortete: Der Jüngste ist noch übrig, siehe, er weidet die Schafe.“
Der Unbedeutendste war bei den Schafen. Aber gerade in seiner unbedeutenden Aufgabe wuchs sein Vertrauen in Gott. So dass Gott sagt: „Der Mensch sieht auf das, was vor Augen ist, aber der HERR sieht auf das Herz“ (1.Samuel 16,7).
David schrieb später in Psalm 23: „Der Herr ist mein Hirte.“ Er beschreibt darin den guten Hirten. Jesus sagt in Johannes 10,11: „Ich bin der gute Hirte; der gute Hirte lässt sein Leben für die Schafe.“
Schon in 1.Mose 48,15 versteht Jakob Gott als Hirten. Er sagt: „Gott, der mich geweidet hat, seitdem ich bin, bis zu diesem Tag.“
In Hesekiel 34 sagt dann Gott: „15 Ich selbst will meine Schafe weiden, und ich selbst will sie lagern, spricht der Herr, HERR. 16 Das Verlorene will ich suchen und das Versprengte zurückbringen, und das Gebrochene will ich verbinden, und das Kranke will ich stärken; … 23 Und ich werde einen Hirten über sie einsetzen, der wird sie weiden: meinen Knecht David, der wird sie weiden, und der wird ihr Hirte sein. 24 Und ich, der HERR, werde ihnen Gott sein, und mein Knecht David wird Fürst in ihrer Mitte sein. Ich, der HERR, habe geredet.“
Ein Mann wie David wird einmal kommen. Der Engel kündigt die Geburt dieses Herrschers an.
Die Hirten von Bethlehem züchteten vor allem Schafe für den Opferdienst in Jerusalem. Deshalb mussten sie darauf achten, dass die Schafe makellos waren. Die Opfertiere mussten fehlerlos, einjährig und männlich sein, wie es in 2.Mose 12,5 heißt: „Ein Lamm ohne Fehler, ein männliches, einjähriges, soll es für euch sein“
In 5.Mose 15,21 heißt es: „Wenn aber ein Makel an ihm ist, dass es lahm oder blind ist, irgendein schlimmer Makel, darfst du es dem HERRN, deinem Gott, nicht opfern.“
Jetzt kommen die Fachleute und entdecken das wahre Lamm Gottes.
Von Johannes dem Täufer heißt es in Johannes 1,29: „Am folgenden Tag sieht er Jesus zu sich kommen und spricht: Siehe, das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt wegnimmt!“
Spannend ist die Reaktion der Hirten in Lukas 2,17: „Als sie es aber gesehen hatten, machten sie das Wort bekannt, das über dieses Kind zu ihnen geredet worden war. 18 Und alle, die es hörten, wunderten sich über das, was ihnen von den Hirten gesagt wurde. … 20 Und die Hirten kehrten zurück, priesen und lobten Gott für alles, was sie gehört und gesehen hatten, wie es ihnen gesagt worden war.“
Die Hirten sind die ersten Zeugen dafür, dass auf Gottes Wort Verlass ist. Es lohnt sich auf Gott zu hören, auch wenn manches auf den ersten Blick unlogisch erscheint. Indem Gott die Hirten anspricht, zeigt er, dass sein Heil allen Menschen gilt.
Manchmal denken wir, Gott solle doch durch Menschen sprechen, die besser dafür geeignet sind. Aber Gott liebt das Zeugnis der einfachen Menschen.
Sie werden zu den ersten Evangelisten. Also zu Menschen, welche die gute Nachricht weitergeben. Interessant ist, dass es auch bei der Auferstehung von Jesus wieder ganz unerwartete Zeugen gab. Der auferstandene Jesus hat sich zuerst den Frauen offenbart.
Die vielen kleinen Wunder sind oft ansprechender als hohe theologische Gedanken. Wenn der einfache Hirte von Gott durch die Engel besucht wird, dann kann Gott auch in meinem Leben wirken.
Vielleicht sind die vielen kleinen Zufälle gar keine Zufälle. Vielleicht will Gott, dass wir sie teilen und damit andere ermutigen und ihnen helfen, auch die Wunder in ihrem Alltag neu zu entdecken.