Kulturelle Grenzen überwinden

Die Kornelius-Erzählung ist die längste Einzelerzählung in der ganzen Apostelgeschichte. Sie ist eine Schlüsselstelle in der Apostelgeschichte. Kornelius hat ein Problem: Er ist der einzige seiner Art. Gott wollte ihn mit anderen Gläubigen zusammenbringen.

Doch so einfach war es nicht. Die rabbinischen Gesetze verboten den Kontakt mit Nichtjuden. Kein Jude betrat damals das Haus eines Nichtjuden. Als Jesus verurteilt wurde, wollte kein Jude das Haus des Pilatus betreten (Johannes 19). Nur Jesus stand dort.

Die Juden hatten damals eine große Abneigung gegen Nichtjuden. Hier muss also eine Grenze überschritten werden.

Um die Mittagszeit hält Petrus gerade sein Mittagsgebet. Mitten im geschäftigen Treiben will er innehalten. Doch plötzlich hat er eine Vision, in der ein Tuch voller unreiner Tiere vom Himmel herabkommt. Er wird aufgefordert, sie zu schlachten und zu essen. War es nur ein böser Traum, weil er Hunger hatte?

Petrus hält sich an die jüdischen Regeln. Er hat noch nie etwas Unreines gegessen. Dazu gehört auch, dass er das Haus eines Nichtjuden nicht betritt. Die Stimme fordert ihn auf: Was Gott für rein erklärt hat, das nenne du nicht unrein!“ (Apostelgeschichte 10,15).

Gott fordert Petrus auf, Grenzen zu überschreiten, und sein Denken zu verändern. Jesus hat es eigentlich schon klar gesagt: „Nicht was ein Mensch zu sich nimmt, macht ihn vor Gott unrein, sondern das, was er von sich gibt“ (Matthäus 15,11). Hier wird also nicht etwas grundsätzlich Neues gesagt, sondern zur konkreten Umsetzung aufgefordert

Gott fordert uns manchmal auf, über unsere natürlichen und kulturellen Grenzen in seinem Auftrag einen Schritt zu machen, damit er helfen kann.

Impuls aus dem offenen Bibel-Treff Ebnat-Kappel
Weitere Impulse aus der Apostelgeschichte:

Kulturelle Grenzen überwinden weiterlesen

Glaube eine Herzensangelegenheit

In Cäsarea lebt Kornelius. Die Residenzstadt des römischen Prokurators hatte zweitweise bis zu 120‘000 Einwohner. Kornelius ist ein Hauptmann über 300 – 600 Soldaten und geht einen ungewöhnlichen Weg. Er betet nicht zu den vielen Schutzgöttern der Römer, sondern zum Schöpfergott der Juden.

Der Glaube ist für Kornelius eine Herzensangelegenheit, deshalb nimmt er sich Zeit zum Beten und unterstützt leidende Mitmenschen. Wahrscheinlich war er sich nicht sicher, ob Gott ihm gnädig ist. Ihm, dem Nichtjuden, der sich nicht beschneiden ließ und nicht zum Judentum konvertierte, was ihn auch seinen Job gekostet hätte.

In einer Gebetszeit, nachmittags um drei Uhr, erfährt er eine große Ermutigung, als ein Engel ihm mitteilt, dass seine Gebete erhört worden sind. Wer Gott von ganzem Herzen sucht, wird ihn finden. Jesus sagte: „Bittet Gott, und er wird euch geben! Sucht, und ihr werdet finden! Klopft an, und euch wird die Tür geöffnet!“ (Matthäus 7,7)

Aber etwas Wichtiges fehlt ihm noch in seinem Glauben: Jesus, der jüdische Messias. Der Engel hat aber nicht den Auftrag, Kornelius das Evangelium zu predigen, sondern ihm zu helfen, eine Verbindung mit einem menschlichen Zeugen herzustellen. So wirkt Gott – auch heute.

Impuls aus dem offenen Bibel-Treff Ebnat-Kappel
Weitere Impulse aus der Apostelgeschichte:
Glaube eine Herzensangelegenheit weiterlesen

Was motiviert mich, in den Gottesdienst zu gehen?

Reicht es nicht, wenn jeder für sich selbst eine persönliche Beziehung zu Gott hat?

Es ist wichtig, dass wir wissen, weshalb wir in den Gottesdienst gehen und wozu wir auch andere einladen.

Man kann ohne einen Gottesdienst leben. Viele leben dann davon, dass sie virtuell an einem Gottesdienst teilnehmen. Aber es wird auch einiges fehlen. Es ist wie beim Fernsehen: Man denkt man sei ein Teil der Gemeinschaft, aber wenn man nicht mehr zuschaut, merkt das keiner. Niemand fragt, wie es einem geht, niemand nimmt Anteil an dem, was man erlebt. So ist man trotz den technischen Möglichkeiten einsam.

Am letzten Sonntag haben viele schon aufgeschrieben, was sie für den Gottesdienst motiviert. Da steht z.B.: „Gemeinsam vor Gott kommen und ihm die Ehre geben im Singen und Beten“, „Motivation für mich und andere“ und „Liebe auf Distanz ist schwierig“

Es geht also um mich, um andere und um Gott.

Aus meiner Sicht sind die folgenden drei Punkte wichtig: Was motiviert mich, in den Gottesdienst zu gehen? weiterlesen

Segnen statt Vergelten

Jesus fordert seine Nachfolger auf, das Gegenteil zu tun und aus dem System von Rache und Vergeltung auszusteigen.

Schon in Sprüche 20,22 heißt es: Sage nicht: Ich will Böses vergelten! Harre auf den HERRN, so wird er dich retten!

Und in Sprüche 25,21-22: „21 Wenn dein Hasser Hunger hat, gib ihm Brot zu essen, und wenn er Durst hat, gib ihm Wasser zu trinken! 22 Denn glühende Kohlen häufst du auf sein Haupt, und der HERR wird es dir vergelten.“ 

Jesus will keine Selbstjustiz oder verbitterte Grabenkämpfe. Wir sollen nicht mit den gleichen Mitteln zurückzahlen, mit denen an uns Unrecht getan wurde. Jesus will vielmehr, dass wir kreativ werden, um die zu segnen oder zu überraschen, die uns Unrecht getan haben.

Jesus sagt in Matthäus 5,38-42Segnen statt Vergelten weiterlesen

Sonntagsgedanke Toggenburger Tagblatt 5. Oktober 2024

Es lohnt sich in Dankbarkeit zu investieren

«Wir haben einen 38 kg schweren Kürbis geerntet. Habt ihr eine Idee, wie wir die nicht benötigten 30 kg mit andern teilen könnten?» fragte uns jemand per Mail. Schon zuvor hatten wir 20 kg Trauben von einem einzigen Rebstock verteilt. Der Herbst ist die Zeit des Erntens und Dankens. Wir dürfen geniessen und teilen, was in den Monaten zuvor entstanden ist.

Im Danken öffnen wir unseren Blick für die Wunder des Alltags. Im Danken teilen wir miteinander die Faszination des Lebens. Sonntagsgedanke Toggenburger Tagblatt 5. Oktober 2024 weiterlesen

Heilung zusprechen

Petrus darf dem Äneas Heilung zusprechen: Äneas, Jesus Christus heilt dich.“ Es steht nichts davon, dass Äneas ihn darum gebeten hätte. Es ist auch nicht Petrus der heilt und nicht Petrus, der Jesus bittet, sondern Jesus, der durch Petrus Heilung zuspricht. Es ist also nicht Petrus, der im Mittelpunkt steht, sondern Jesus, der heilt. Jesus gibt den Impuls. Deshalb ist es wichtig von Gott her zu wissen, was jetzt dran ist.

Die Menschen wenden sich Jesus zu – nicht nur in Lydda, sondern in der ganzen Scharon-Ebene. Das ist der Küstenstreifen nördlich vom Fluss Jarkon (Tel Aviv) bis nach Haifa. Der Mann mit dem römischen Namen muss also sehr bekannt gewesen sein. In der römischen Mythologie ist Äneas (Aineias) der Stammvater der Römer. Die jüdische Familie muss sehr weltoffen gewesen sein.

Wie lange hat wohl Äneas gebetet, bis Gott sein Gebet erhörte? Klar ist, dass er acht Jahre lang gelähmt war und seine Heilung der Ehre Gottes und Jesu diente.

Impuls aus dem offenen Bibel-Treff Ebnat-Kappel
Weitere Impulse aus der Apostelgeschichte:

Heilung zusprechen weiterlesen

Ein Heiliger nach der Bibel

Petrus besucht die Heiligen in Lydda (heute Lod). Die Stadt liegt an der Straße von Jaffa nach Jerusalem. Sie ist seit der Antike ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt.

In Apostelgeschichte 9,32 werden die an Jesusgläubigen zum zweiten Mal als Heilige bezeichnet.

Zuvor hatte Hananias im gleichen Kapitel die Gläubigen in Jerusalem so bezeichnet (Apostelgeschichte 9,13).

Wer Jesus in sein Leben einlädt, zu dem kommt der Vater und der Sohn durch den Heiligen Geist (Johannes 14,23). Der Mensch wird dadurch geheiligt und ist nach biblischem Sprachgebrauch ein Heiliger.

Im 1.Korinther 1,2 schreibt Paulus: „An die Gemeinde Gottes, die in Korinth ist, den Geheiligten in Christus Jesus, den berufenen Heiligen, samt allen, die an jedem Ort den Namen unseres Herrn Jesus Christus anrufen, ihres und unseres Herrn.“

Wer zu Jesus betet, ist nach Paulus ein Heiliger. Heilig bedeutet für Gott bestimmt oder ihm gehörend.

Impuls aus dem offenen Bibel-Treff Ebnat-Kappel
Weitere Impulse aus der Apostelgeschichte:

Ein Heiliger nach der Bibel weiterlesen