Verdienen statt dienen

In Samarien gibt es einen einflussreichen und angesehenen Mann namens Simon, der übersinnliche Kräfte nutzt. Seine Motivation dafür ist jedoch nicht, den Menschen zu dienen, sondern Macht und Ehre zu erlangen. Simon ist begeistert von der Macht, die von Philippus ausgeht. Deshalb lässt er sich mit anderen taufen (Apostelgeschichte 8).

Simon scheint die Kraft des Heiligen Geistes nicht empfangen zu haben. Man kann mit dem Kopf glauben, ohne dass das Herz vom Heiligen Geist ergriffen wird. Es braucht eine Erneuerung des Herzens.

Bei Simon, dem Zauberer, wird deutlich, dass sein Denken nicht erneuert ist. Er bleibt in seinem magischen Denken. Er möchte über Gott verfügen. Er ist eifersüchtig und will die geistlichen Gaben mit Geld erkaufen. Jesus aber lehrt: Umsonst habt ihr empfangen, umsonst sollt ihr geben (Matthäus 10,8). Es geht Simon nicht ums Dienen, sondern ums Verdienen.

Als Petrus sein Fehlverhalten aufdeckt, will Simon nur von den Folgen seiner Verfehlung verschont bleiben. Obwohl er getauft ist, findet keine Umkehr statt. Justin, der Märtyrer (100-165 aus Samaria), berichtet später, Simon habe sich von der Gemeinde getrennt und eine eigene Bewegung gegründet.

Glaube ist mehr als eine intellektuelle Zustimmung. Glauben bedeutet, den Vater und den Sohn durch den Heiligen Geist zu empfangen und durch ihn verändert zu werden.

Impuls aus dem offenen Bibel-Treff Ebnat-Kappel

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Durch Verfolgung verbreitet sich das Reich Gottes

Nicht durch Planung und Strategie, sondern durch Verfolgung breitet sich das Reich Gottes aus (Apostelgeschichte 8,1-25).

Philippus ist einer der sieben Diakone (Apostelgeschichte 6,5), die aus Jerusalem vertrieben wurde.

Philippus kommt in eine bedeutende Stadt Samariens. Möglicherweise handelt es sich um Sebaste, die Hauptstadt Samariens oder um Sychar, die „religiöse Hauptstadt“ der Samariter am Osthang des Berges Ebal. Dort wurde einige Jahre zuvor auch Jesus aufgenommen (Johannes 4,5-42). Es ist ein von den Juden gemiedenes Gebiet, in dem die Jesusgläubigen Ruhe vor ihren Verfolgern finden. Andere gehen wahrscheinlich zu Verwandten in Judäa.

Statt zu resignieren und an der Liebe Gottes zu zweifeln, nehmen die Vertriebenen ihre Verfolgung als Chance zur Verkündigung wahr.

Wo sie gerade sind, leben und verkünden sie ihren Glauben.

Die Verheißung Jesu erfüllt sich: „Ihr werdet Kraft empfangen, wenn der Heilige Geist auf euch herabkommen wird; und ihr werdet meine Zeugen (Märtyrer) sein in Jerusalem und in ganz Judäa und Samarien und bis an die Enden der Erde (Apostelgeschichte 1,8).

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Gebet zu Jesus

Mit seiner Vision vom offenen Himmel bringt Stephanus das Fass zum Überlaufen. Dass Jesus zur Rechten Gottes steht, ist für den Hohen Rat Gotteslästerung.

Jesus wurde abgelehnt, weil er behauptete, eins mit Gott zu sein und sich damit Gott gleich machte. Für sie war Jesus mit dem Teufel im Bunde (Matthäus 12,24) und kann aus ihrer Sicht nicht neben Gott stehen.

Deshalb zehren sie Stephanus aus der Stadt und steinigen ihn. Er sagt: »Ich sehe den Himmel offen und Jesus, den Menschensohn, auf dem Ehrenplatz an Gottes rechter Seite stehen!« Jesus steht auf, um Stephanus zu empfangen. Wenn wir sterben, wartet jemand auf uns.

Stephanus betet: »Herr Jesus, nimm meinen Geist bei dir auf!« und »Herr, vergib ihnen diese Schuld!«

Das ist eines der wenigen überlieferten Gebete zu Jesus in der Bibel. Das zweite steht in Offenbarung 22,20. Es ist ein Kennzeichen der ersten Jesusnachfolger zu Jesus zu beten, das lesen wir in Apostelgeschichte 9,21 und 1.Korinther 1,2 / 12,3).

Die Gewissheit, dass mit dem Tod nicht alles zu Ende ist, war ein Grund dafür, dass die Jesusbewegung in den ersten Jahrhunderten so schnell wuchs. Menschen sind für ihren Glauben in den Tod gegangen, ohne ihre Peiniger zu hassen. Das hat andere Menschen ins Fragen gebracht.

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Stephanus – treu bis in den Tod

Stephanus ist ein vom Heiligen Geist erfüllter hellenistischer Jude. Andere Juden aus dem griechischsprachigen Raum werfen ihm vor, Gott gelästert und Mose beleidigt zu haben (Apostelgeschichte 6,11). Der Vorwurf lautet, er habe gesagt, Jesus werde den Tempel abreißen und die Ordnungen des Mose ändern (Apg. 6,14).

Stephanus zeigt mit einer Geschichtslektion auf, dass nicht er gegen den Tempel und das Gesetz handelt, sondern die Ankläger, indem sie den verheißenen Propheten nicht anerkennen und gleich handeln wie ihre Vorfahren. Stephanus – treu bis in den Tod weiterlesen